Time to make these things feel right.

Man weiß es die ganze Zeit. Man spürt es im Innersten gegen die Bauchdecke hämmern, brennen und stechen, immerzu und immer stärker. Es hält ab vom Essen, es verursacht nur Übelkeit - und doch schluckt man lieber zweimal und trinkt einen wärmenden Schluck Fencheltee zur Beruhigung. Fencheltee ist so etwas wie mein Lebenselixier geworden. 

Die kleinen Schnitte im Herz, diese, die fast unsichtbar sind, dennoch höllisch weh tun, wie wenn man sich an Papier schneidet, sie kommen immer wieder. Doch wirklich ins Herz? Denn dieses schlägt einfach tapfer weiter, pumpt unersättlich Blut durch meinen Körper und scheint von den Verletzungen nichts mitzubekommen. Ist es tatsächlich das Herz, was den ganzen Schmerz erleidet? Manchmal denke ich, man tut ihm Unrecht. Es wird missbraucht als Schauplatz für einen Kampf, den wir nicht orten können, der sich überall doch gleichzeitig nirgends zu befinden scheint. 

Jedenfalls weiß man ganz genau, was man sich antut. Man ist sich bewusst, dass es besser wäre, wenn man einen klaren Schnitt macht und ihn aussperrt. Aus dem Kopf, aus dem Herz (oder wo auch immer er sonst festsitzt) und aus dem ganzen Körper. Jede Faser soll befreit von ihm sein, jede Zelle soll sich erneuern und ihn abstoßen, ich will meinen Körper reinigen, um ihn endlich nicht mehr zu spüren. Das klingt herrlich pathetisch, aber es ist mein voller Ernst.

via tumblr

Doch manchmal glaube ich, dass ich das vergessen kann. Weil egal, wie sehr es weh tut, egal wie oft es mich zerfrisst, fühle ich, ich werde durch runterschlucken nicht los kommen. Nicht, wenn ich nicht irgendwann endlich mal zur Vernunft komme und all meine Kraft zusammen nehme, um die Fesseln, die mich binden, zerreiße, zerbeiße, verbrenne. Ich spüre, Irgendwann sollte sehr bald sein. Denn sonst verschwinde ich mehr und mehr.

 Zum nächsten Jahr. Silvester als Endpunkt und Anfang von etwas Neuem. Ein bisschen braucht es noch, nur einmal will ich mich noch hineinfallen lassen und spüren, wie sehr es kaputt macht. Nur einmal noch in der Illusion baden. Ein letztes sehnsüchtiges Seufzen und dann Schluss. Denn schon Shakespeare sagte: Ende gut, Alles gut. Aber manchmal ist etwas auch einfach nur zu Ende. 


  This time, I'm gonna be stronger I'm not giving in.



Kommentare

  1. ach nein? http://rlv.zcache.de/ende_gut_alles_gut_shakespeare_zitat_dartboard-rcda0b7b633f540b9bdc02a379b88b5f2_fomu6_8byvr_512.jpg

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  2. Da steht aber nicht "Ende gut, alles gut" sondern "All is well that ends well." - also: alles was wirklich gut ist, endet auch gut.

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  3. Sorry, aber dem stimme ich einfach nicht zu. http://www.william-shakespeare.de/fo_ende.htm es wird sehr wohl einiges freier übersetzt, aber ganz egal. Eine Diskussion mit einem "Anonym" führe ich nicht weiter.

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