yes you are.

3. August 2017, 0:01 Uhr ... und ich - hänge Wäsche auf. 

In dem Moment weiß ich: an jetzt, an diesen Beginn meines 26. Lebensjahres werde ich mich erinnern. Nicht weil er so traurig und langweilig war, wie das jetzt vielleicht klingt. Weil er anders war. Nicht unglaublich schön, bewegend, berührend, spannend. Ich hatte in dem Augenblick niemand, der mich um 0:00 in den Arm nimmt und mir alles Gute wünscht, ich habe meine Socken fein säuberlich in einer Reihe aufgehängt. Ich wurde nicht groß gefeiert, das Telefon hat nicht geklingelt und geschrieben hat mir auch niemand sofort um 0:00 Uhr, ich habe den frischen Wäscheduft eingeatmet. Nichtmal mein Handy wollte diesen einen Song spielen, den ich mir gewünscht habe. 

Und ich? Fand das nicht schlimm. Im Gegenteil, ich habe den Moment genossen. Nachdem ich die anfängliche Ungewohntheit der Situation überwunden habe. Ganz für mich alleine - zu spüren, wo ich heute stehe, darüber nachzudenken, was im letzten Jahr so alles passiert ist und zu merken: ich bin da. Vollkommen. Und ja, es gab Kleinigkeiten, die mir kurzzeitig weh getan haben, doch alles hat sich wieder gelegt und ergab dann plötzlich Sinn. Ich habe mich und ich bin zufrieden wie es ist. Mit allen Problemen, Ängsten, mit all dem, was mich runterzieht und lähmt, mit den Komplexen und Sorgen, die mich in letzter Zeit heimgesucht haben - ich bin okay. 

Ich hab das alles gesehen, gespürt und durchlebt, aber ich bin niemals daran zerbrochen. 25 Jahre lang nicht. Ich habe alles gemeistert, jeden noch so schweren Moment überstanden und ich bin niemals kleiner daraus hervorgegangen, immer stärker. Bin daran gereift und habe mich verändert - zum Positiven. Ich brauche kein großes Trara weil ich Geburtstag habe, ich mache mich nicht mehr so verrückt und versuche anderen den Tag schön zu machen um dabei zu vergessen, um was es wirklich geht. Ich bleibe bei mir und ich spüre endlich diese innere Ruhe, an diesem Tag besonders stark. Oder vielleicht sogar erstmals. 

Ich hab das gut gemacht, ich bin auf dem richtigen Weg. 

Ich weiß in den meisten Dingen, die bald auf mich zukommen nicht, was ich will. Ich schiebe das vor mir her und weiß, dass das noch schwere Gedanken werden, die ich mir da machen muss. Aber ich zweifle nicht. Nicht an mir. Ich weiß, dass ich das Richtige für mich finden werde, dass ich den Weg einschlagen werde, der zu mir passt und dass das von ganz alleine, in mir, entstehen wird. Ich weiß das, weil ich mir vertraue. Mir.

Bei allem, an dem ich in letzter Zeit gezweifelt habe, wurde irgendwann ein Gedanke immer stärker. 

Du hast es immer gemeistert, so auch dieses Mal

Das hat mir unglaublich geholfen, denn es stimmt. Ich bin niemand, der aufgibt. Nicht sich und nicht Dinge, die wirklich wichtig sind. Leider manchmal nichtmal Menschen, die nicht mehr so richtig wichtig sind. Ich habe oft geflucht, weniger oft geweint, als ich das eigentlich wollte, war viel zu häufig abgelenkt und faul, ich hatte einfach kein Bock. Was normal ist. Wer schiebt solche Dinge nicht ewig vor sich her, bis es wirklich dringlich wird, sich derer anzunehmen. Doch immer, wirklich immer habe ich es noch geschafft. Wenn auch meist auf den letzten Drücker und mit unglaublichem Stress, aber es wurde fertig und meistens wurde es auch noch echt gut. 

So auch dieses Mal. Es wird vielleicht nicht grandios, aber ich gebe mein Bestes.
Es wird vielleicht nicht umhauen, aber ich kann dennoch stolz darauf sein.

You are more than enough.

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