the little things give you away

Ich kann gerade nicht aufhören zu schreiben, weil mich meine Gedanken sonst nicht schlafen lassen. Kaum ist da ein bisschen Raum, erstellt mein Gehirn in Massenproduktion Gedanken um die ich mich jetztsofortaufderStelle kümmern soll. 01:37 Uhr und ich tippe und tippe und tippe, statt raus zu gehen, auszugehen, trinke Wasser statt Wein, esse Trauben statt Schokolade und versuche die Bilder in meinem Kopf in eine ordentliche Reihenfolge zu bringen, abzuheften und zu verpacken. Eins fällt mir immer wieder in die Hände, drängt sich mir penetrant auf und will unbedingt nochmal beachtet werden. Nochmal und nochmal, weil es sich für zu wichtig hält und nicht merkt, dass es den Absprung schon längst hätte schaffen sollen, zu den anderen in die D-Kiste. Aber wenn sich eins eingebrannt hat, dann das, also gut, ein letztes Mal.

Wie wir wiedermal mitten in der Nacht in deinem Auto saßen, die Hafenlichter um uns flackerten, wie ich geweint habe und du mich auf deinen Schoß gezogen hast. Wie ich komplett zusammengekauert in deine Umarmung gefallen bin und wie du mich umschlossen hast, mit deiner Größe, deiner Wärme, deinem Duft. Der Zigarettenrauch, die rauen Hände, der Bart kitzelte im Gesicht, es war egal. Du konntest mich komplett umschließen, ich habe perfekt in die Kuhle gepasst und habe mich niemals sicherer und angekommener gefühlt, als in den Momenten. Es zählte nichts mehr, außer du und ich.



Deine Umarmungen waren am Anfang ungewohnt für mich, ich habe mich viel zu schnell daraus gelöst, wurde unruhig und zappelig, wollte schon wieder weiter. Nach und nach kam die Erkenntnis, wie gut es eigentlich ist. Als würdest du mich aufladen, je fester und wärmer du mich gehalten hast, umso besser habe ich mich gefühlt, umso stärker und ruhiger wurde ich. Einfach nur da stehen und mich halten, den Job hast du immer ausgezeichnet gemacht. Und nach dir keiner mehr, nichtmal im Ansatz. Aber fast 2 Meter sind auch schwer zu erreichen oder zu toppen, aber ein wichtiges Einstellkriterium für diesen Job. 

Ich weiß, ich wollte nichts mehr Gutes über dich sagen, sollte verdrängen und vergessen. Doch das wäre eh nur gesagt, getan, gelogen. Weil das nicht ich bin, weil ich das hier bin. Nachdenklich und von Zeit zu Zeit in der Vergangenheit abhängend. Doch wie war das mit den Erinnerungen und dem Paradies? 

Denn wenn alles geht, rein gar nichts mehr bleibt von dem Anderen, dann darf mir das keiner nehmen, keiner verbieten, dass ich mich so oft ich möchte daran erinnere. Mich und vielleicht auch ein bisschen... You can still miss something but not want it back.

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